Biber - die Schreiner der Natur
Der Biber ist so mit Abstand das beste Ebenbild und Mascottchen des Schreiners. Als Tier weiß er es sehr gut mit Holz umzugehen. Der Biber (castoridae) ist ein Säugetier und fleißiger Nager. Gerne legt er den ein oder anderen Baum, mit seinen scharfen Zähnen um. Der Biber wird in zwei Arten eingeteilt. Der europäische Biber (castor fiber) und der kanadische Biber (castor canadensis). Der Name castor kommt vom lateinischen Wort castrare was "schneiden" bedeutet.
- Biber Zuordnung
- Merkmale des Bibers
- Lebensraum und Lebensweise des Bibers
- Sonstiges zum Biber
- Fragen und Antworten zum Biber
Zuordnung des Bibers
- Der Biber gehört der Klasse der Säugetiere an (mammalia).
- Unterklasse: höhere Säugetiere (eutheria).
- Überordnung: euarchontoglires.
- Ordnung: Nagetiere (rodentia).
- Unterordnung: Biberverwandte (castorimorpha).
- Familie: Biber.
Biber Merkmale
Biber können bis zu 1,40 Meter lang werden und bis zu 35 Kg schwer. Das Alter reicht bis zu 20 Jahre. Der Biber hat ein braunes Fell, dass mit 23000 Haaren pro Quadratzentimeter sehr dicht ist und vor Nässe und Auskühlung schützt. Das Fell ist mit einem Fett versehen, dem sogenannten Bibergeil (castoreum). Der Biber hat einen spindelförmigen Körper. Der Schwanz ist unbehaart, flach, breit und mit einer lederartigen Haut versehen. Der Schwanz des Bibers wird auch Kelle genannt. Er hat zwischen den Krallen auch Schwimmhäute, die ihm ein ausgezeichnetes Leben im Wasser möglich machen. Biber können bis zu 20 Minuten tauchen. Wenn Biber tauchen, werden die Ohren und Nase verschlossen. Der Biberschwanz diehnt als Steuerruder bei seinen üblichen Tauchgängen und ist zugleich ein Fettdepot.
Lebensraum und Lebensweise des Bibers
Der Biber ist in vielen Ländern ein Mascottchen geworden, und auch Firmenlogos zieren die Biber mit ihrem platten Schwanz. Ganz früher, wurde der Biber auch schon vom Gesetz her als Fisch eingestuft. Die Vergangenheit ist ja schon von vielen Thorheiten geprägt, diese jedoch dürfte dann eine der größeren gewesen sein. Man ging davon aus, der Biber lebt im Wasser und Fische leben ja auch im Wasser, also ist es ein Fisch. Was ist dann mit Fröschen, diese sind dann wohl auch Fische??? Aber im Ernst, es ist wunderschön die Biber beim nagen und schwimmen beobachten zu können. Wo man das in freier Natur machen kann, da ist es in Bayern am Fluss Regen ideal. Dort finden Sie die Biber in großen Mengen und auch die gefällten Bäume sind immer wieder von Urlaubsgästen bestaunt worden. Hier ist die Natur wieder weitgehend in Ordnung. Was so mancher Landwirt aber nicht behaupten möchte.
Der Biber ist in Europa und Nordamerika heimisch. In Europa war er für lange Zeit einmal ausgestorben bzw. die Population extrem zurückgegangen. Zum Einen wegen der Jagd. Viele trachteten ihm nach dem Fell. Es war von Wirtschaftlicher Bedeutung in der Pelzindustrie gewesen. Zum anderen ist das Fleisch des Biber essbar und deswegen bei sogenannten Gourmets sehr begehrt. Selbst im Mittelalter wurden die Biber in den Burgen über dem Feuer zubereitet und verspeist. Ausgrabungen beweisen dies. Zum Anderen kam noch hinzu, daß mit den vielen Flurbereinigungen der 70er und 80er Jahre sehr viel Lebensraum zerstört wurde und auch die vielen Auen, die doch der ideale und typische Lebensraum vom Biber sind. Somit war es nicht verwunderlich, daß man Biber nur noch im Zoo oder Tierpark zu Gesicht bekommen hat.
In den letzten Jahrzehnten wurde der Biber wieder in Deutschland/Bayern angesiedelt. Mit großem Erfolg, da der Biber sich seit dieser Zeit stark ausgebreitet hat. Die meisten Biber sieht man im Oberpfälzer Fluss Regen, wo alle paar Meter ein Biberpärchen sein Leben führt. Die Biber breiten sich sogar so schnell aus, daß schon viele Biber lebendig gefangen wurden, und in Rumänien wieder ausgesetzt werden. Der Biber hat bei uns, ausser den Menschen, keinen natürlichen Feind, der den Biberbestand gefährden könnte. Biber gebähren ihre Jungen im Mai. Diese kommen in den sogenannten Biberburgen zur Welt. Die jungen Biber können bis zu 100 km weit wandern, um neue Reviere zu entdecken. Die Biberburg wird vom Biber aus Ästen und Baumstämmen angelegt. Der Eingang in die Höhle des Bibers ist unter Wasser. Die eigentliche Wohnhöhle liegt im Trockenen.
Passend zum Biber:
"Zu einem guten Politiker gehören die Haut eines Nielpferdes, das Gedächtnis eines Elefanten, die Geduld des Bibers, das Herz des Löwen, der Magen des Vogels Strauss und der Humor einer Krähe. Diese Eigenschaften sind allerdings noch nichts wert ohne die Sturheit des Maulesels!"
Sir Winston Churchill (1874 - 1965)
Der Biber baut Dämme und staut das Wasser von Bächen an. Durch den Bau von Dämmen, will der Biber den Wasserstand regulieren, der den Eingang zu seiner Burg überdeckt. Dazu fällt der Biber mit seinen scharfen Zähnen zahlreiche Bäume, zum Leidwesen der Forstwirtschaft und Wasserwirtschaftsämter. Durch die Biberdämme wurden schon ganze Wiesen unter Wasser gesetzt. Der Biber ist hierbei ein Meister seines Fachs. Der Biber hält keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe, in der er dann trotzdem für Nahrung sorgen muß. Der Biber kann innerhalb kurzer Zeit, Bäume mit bis zu 55 cm Durchmesser fällen. Meistens macht er das über Nacht, wenn er vom Menschen ungestört ist. Desweiteren ist er keineswegs scheu. Schon so mancher Angler konnte das Tier auf wenige Meter vom Ufer aus beobachten. Viele Angler denken, daß dadurch die Fische verscheucht werden, was überhaupt nicht stimmt, da die Fische den Biber gewöhnt sind und diesen kennen.
Dazu frißt der Biber auch keine Fische, sondern ernährt sich pflanzlich. Sehr beliebt sind auf der Speisekarte der Biber, Maisfelder, die in Ufernähe liegen. Dort fressen sich die Biber ordentlich an, was durch regelrechte Höhlen zu sehen ist. Dies geschieht natürlich sehr zum Leidwesen der Landwirte. Durch die Höhlen, die der Biber in der Feldnähe oder direkt im Feld gräbt, ist schon so mancher Traktor des Bauern im Boden eingesunken. Der Biber macht sich dadurch bei diesen Berufsgruppen nicht gerade beliebt. Die Landratsämter haben zum Beispiel in Bayern schon sogenannte Biberbeauftragte eingeteilt. Diese Personen kontrollieren die Biberbestände und das Verhalten der Tiere. Der Biber darf auch im Notfall, zum Beispiel wenn das Tier krank ist, vom Biberbeauftragten geschossen werden. Daher sind für diese Tätigkeit vorwiegend Jäger geeignet. Es gibt für den Biber mehrere Namen:
- Europäischer Biber
- Skandinavischer Biber
- Rhône Biber
- Elbebiber
- Belorussischer Biber
- Osteuropäischer Biber
- Westsibirischer Biber
- Tuwinischer Biber
- Mongolischer Biber
- Kanadischer Biber
Sonstiges zum Biber
Bereits im Mittelalter war der Biber, am Fluss Regen heimisch. Archäologische Ausgrabungen haben gezeigt, dass an mittelalterlichen Feuerstellen, Lagerplätzen und Kaminen, Überreste, Knochen, Biberschwänze usw. als Reste gefunden wurden. Das bedeutet, dass der Biber auch damals als Nahrung diente. Das Fleisch des Bibers ist nicht ohne weiteres im Handel erhältlich und nicht jeder will zum Glück dieses auch verköstigen. Geschmacklich und von der Konsistenz erinnert Biberfleisch an Wild und Kaninchen.
Noch mehr ausführliche Informationen zum Biber erhalten Sie auch hier.
Nun hoffen wir, dass Sie jetzt wissen, wie der Biber aussieht und wünschen Ihnen viel Spass beim nächsten Tier dieses Fischlexikons!
Fragen und Antworten zum Biber